Mit jedem Besitz und Reichtum kann man es verhindern, dass jemand anderes immer reicher wird. Gleichzeitig kann man es sich auch selbst nicht leisten, dass man ins Hintertreffen gerät.
Der Geist des Geldes
"Geld ist ein Schuldendeckungsmittel. Tauschmittel ist es nicht,... ist auch nicht notwendig ein solches Mittel zu haben, weil in keiner bekannten Gesellschaftsformation getauscht wurde, und schon gar nicht in unserer, die ich als Eigentumsgesellschaft bezeichne."
Unsere Marktwirtschaft ist dadurch gekennzeichnet, dass vergleichsweise wenige Personen das Unternehmenskapital besitzen.
Beim Wettbewerb gibt es jedenfalls das Problem, dass man nicht deshalb arbeitet, weil damit ein Gemeinwohlnutzen erzielt wird, sondern weil man als Normalbürger zunächst einfach den täglichen Bedarf abdecken muss und selbst als Großunternehmer will man meistens auch nicht ins Hintertreffen geraten.
Weil wir ein zu striktes Eigentumsrecht haben und weil mit den Banken eben auch nichts anderes möglich ist, funktioniert unser Sozialstaat mit dem fehlerhaften Prinzip "Gewinne privatisieren - Verluste sozialisieren".
Die Schulden weiten normalerweise auch die Geldmenge aus, weil insbesondere die Banken Geld aus dem Nichts verleihen. Gleichzeitig kassieren die Gewinne doch vergleichsweise wenige Personen.
Es geht aber nicht an, dass ständig sinkende Möglichkeiten ärmerer Bevölkerungsschichten sich jemals zu entschulden die Triebfeder für das Wirtschaften vergleichsweise weniger "Arbeitgeber" sind.
Wenn man infolge einer sonderbaren Schuldenpraxis seine ärmere Bevölkerungshälfte regelrecht versklavt, dann macht man irgendwann die Arbeit für die ganze Welt und wird trotzdem immer ärmer.
Wir sind nicht verschuldet - Andreas Popp 21.06.2016
Wir haben immer mehr Staatsschulden, wodurch ärmere Bevölkerungsschichten immer mehr ausgegrenzt werden. Aber warum ist unser Geld gar nicht diskriminierungsfrei? Wenn dermaßen viel gespart wird, kommt immer weniger Geld in den breiten Umlauf und man hat mit der Zeit doch fast gar keine Chancen zur eigenen Pro-Kopf-Entschuldung beizutragen. Wir besitzen also einen immer kleineren Teil der gesamten Geldmenge, weil die Politik ihre Probleme ständig bequem löst.
Geld kommt dadurch ins System, dass der Staat oder jemand anderes Schulden macht.
Dieses viele Geld landet dann tendenziell nach kurzer Zeit wieder bei vergleichsweise wenigen Personen und weil jetzt wieder Geld fehlt, leihen wir uns wieder Geld bei den Banken aus, das diese aus dem Nichts schöpfen. Und ganz nebenbei wird man mit dieser Praxis unglaublich wettbewerbsfähig und exportiert auch immer mehr.
Dadurch fließt wieder Geld ins Inland und der Finanzminister schreibt wieder seine schwarze Null. Aber der Abbau der Staatsschulden funktioniert eben doch nicht.
Erst sind wir so exportstark, weil wir mit der Diskriminierung der eigenen Bevölkerung so viel leisten. Aber das Ausland kann seine Schulden dann ebenfalls nicht zurüczahlen.
H. W. Sinn Das Ausland kann seine Schulden nicht zurückzahlen, weil auch dort der Konsum wegen der zunehmenden Ungleichheitständig sinkt.
Die Geldbesitzer haben es mit der Zeit immer leichter, dass sie ihre Einkünfte immer mehr ausbauen. Gleichzeitig wird es für alle anderen mit der Zeit immer schwieriger sich zu entschulden.
Profite für wenige und Schulden für viele - jetzt fehlt immer mehr Nachfrage. Die fehlende Nachfrage wird jetzt etwa mit Deficit Spending oder mit der EZB-Geldpolitik kompensiert.
The Private-Sector Can't Create Enough Demand On Its Own 19:11.2016
die Darstellung von Prof. Sinn im Video bezüglich Target 2 ist falsch. Das Target System stellt keine Liquiditätsausweitung dar (1].
Ich stelle das nochmal an einem Beispiel vor (das ist aber das letzte Mal in diesem Forum):
Ein Grieche möchte einen Geldbetrag nach Deutschland überweisen.
1. Seine Hausgeschäftsbank zieht den Betrag von seinem Girokonto ein. 2. Die griechische Zentralbank zieht das Geld vom Zentralbankguthaben der Geschäftsbank ein und vernichtet damit die zu überweisende Summe. 3. Die Deutsche Bundesbank schöpft die zu überweisende Summe und schreibt der Geschäftsbank des Empfängers gut.
Fazit: Es wurde keine Liquiditätsausweitung und keine Kreditvergabe vorgenommen. Die Target 2 Salden im EZB-System sind sofort und für immer ausgeglichen. Und das ändert ich auch nicht sollte das Eurosystem mal zusammenbrechen oder Griechenland aus dem Gemeinschaftswährungsraum austreten.
Wo könnten Probleme beim Zahlungsverkehr in der Eurozone entstehen?
Bleiben wir beim obigen Beispiel, ein Grieche überweist Geld nach Deutschland.
1. Er verfügt über nicht genug Geld und nimmt einen Kredit bei seiner Hausbank auf. Sollte er diesen Kredit nicht zurück bezahlen, dann wird das zu einem Problem seiner Hausbank. Muss diese Bank gerettet werden, dann könnte das dem europäischen Steuerzahler auf die Füße fallen z.B. über das geplante gemeinsame Einlagensicherungssystem.
2. Die Geschäftsbank des Griechen verfügt nicht über genügend Zentralbankgeld und muss nun daher für die Überweisung einen entsprechenden Kredit bei der Zentralbank aufnehmen. Dafür muss diese griechische Geschäftsbank Sicherheiten bei der griechischen Zentralbank hinterlegen. Während der griechischen Krise sagte man scherzhaft, die griechische Zentralbank würde nun auch rostige Fahrradketten als Sicherheit akzeptieren. Wie auch immer: Erweisen sich die Sicherheiten als nicht hinreichend bzw. geht die griechische Geschäftsbank pleite und kann den Forderungen der griechischen Zentralbank nicht entsprechen, dann hat das EZB-System einen Verlust der anteilmäßig der Deutschen Bundesbank auf die Füße fällt.
Mit den Target 'Salden hat das aber rein nichts zu tun.
Die Target 2 Salden gibt es durchaus, aber diese sind eher nur Verrechnungsposten und begründen keine Forderungen und Verbindlichkeiten, die tatsächlich ausgeglichen werden. Dies könnte sich ggf. ändern, wenn ein Euro-Land aus der Eurozone ausscheidet.
Ob es dann aber tatsächlich zu einem Ausgleich solcher Forderungen oder Verbindlichkeiten kommen kann, steht auf einem anderen Blatt.
Hallo Progressor, in meine Birne geht auch was nicht rein. es ist aber doch wohl richtig, dass D über das Target2 Verfahren Forderungen an das Ausland hat, und zwar direkte Forderungen D an das Land X, oder? Nicht etwa via EZB mit der bekannten Risikoverteilung . Ob das insgesamt eine Liquiditätserweiterung ist? in der EU nicht, aber doch wohl über die nationale Zentralbank im jeweiligen Gläubigerland, oder? Ist es falsch zu sagen, dass D damit zu Finanzierung der Länder über T2 beiträgt? Auch falsch zu sagen, dass das Haftungsrisiko im Ernstfall steigt? Ja oder nein als Antwort reicht mir und fände ich prima.
haben Sie vielleicht gerade eine Billion Euro zur Hand? Wenn ja, dann überweisen Sie doch von Deutschland aus den jeweiligen Target-Saldo an das betreffende Euroland. Dann bereisen Sie alle Länder und lassen sich den gerade überwiesenen Betrag bar auszahlen, laden Sie das Bargeld dann in einen Güterwaggon und zahlen Sie das Geld in Deutschland wieder bar ein.
Außer Ihrer Reise-/Transport-/Transportversicherungskosten ist kein finanzieller Schaden entstanden. Aber die Target-Konten sind ausgeglichen. Wie gefällt Ihnen das?
PS. Ich prüfe gerade, ob die Rückführung des Geldes nicht auch z.B. über Paypal erfolgen könnte. Oder noch besser: Über ein europäisches Land das nicht dem Eurosystem angehört und womöglich noch Tageszinsen zahlt.
@Progressor, machen Sie sich bitte keine Mühe, ich reise nicht...hab schon was anderes vor.... Ob es mir gefällt? Ja, schon, war lustig. Nur beantwortet es nicht mit Frage (oder ich konnte es nicht verstehen, was Sie sagen wollten). sagen Sie bitte einfach ja oder nein zu meiner Frage. LG Dberndjt
...im übrigen: ich lasse mir das nicht bar auszahlen, sondern lasse es schön bei der Bank (ich weiß genau, die braucht das in Deutschland ohnehin nicht).
die Antwort ergibt sich doch aus meinem Vorschlag zur Vorgehensweise: Kann etwas eine Forderung sein, wenn ich diese Forderung dadurch ausgleichen kann, dass ich meinem vermeintlichen Schuldner den von mir geforderten Betrag zahle?
Zur Erinnerung: Durch Überweisung der Target 2 Salden sind meine angeblichen Forderungen für immer weg und auch die angeblichen Verbindlichkeiten des Handelspartnerlandes. Nun habe ich eine Billion überwiesen, aber genau diese lasse ich mir nun bar auszahlen. Am Schluss ist alles auf Null: Target-Salden von Deutschland gegenüber den anderen Euroländer, Verbindlichkeiten der Euroländer gegenüber Deutschland, meine Überweisung ans Ausland durch Bareinzahlung. Ist das nicht eine komische Welt? ;-)
@Progressor, lassen Sie uns beide noch mal nachdenken. Es geht ja nicht um Sie und mich und um unsere private Billion. Das regeln wir schon... Es geht um das Verhältnis der nationalen Zentralbanken im Eurosystem. Und da ist es nach meinem Verständnis grob so, dass (gedanklich) die verfügbaren Salden der nationalen Zentralbanken als Pool betrachtet werden und negative Salden der einzelnen Zentralbanken der Länder aus den Beständen anderer Länder ausgeglichen wird, die positiv sind. Und da die deutsche Bundesbank in der Regel oder immer positiv ist, gibt sie an andere ab, ohne dass sie darauf einen Einfluss hat.
ZitatAm Schluss ist alles auf Null: Target-Salden von Deutschland gegenüber den anderen Euroländer, Verbindlichkeiten der Euroländer gegenüber Deutschland, meine Überweisung ans Ausland durch Bareinzahlung. Ist das nicht eine komische Welt? ;-)
allerdings, mit Ihnen kann man Geschäfte machen: Sie versorgen die halbe Welt mit Ihren Gütern und kaufen selber keine. Zum Schluss haben Sie noch nicht einmal Forderungen an ihre Kunden und sind voll damit zufrieden und glücklich.
grandioses Missverständnis von Ihnen: Selbstverständlich hat Deutschland Forderungen gegenüber dem Ausland. Die ergeben sich aber nicht durch die Target 2 Salden sondern durch die Nettoauslandsposition. Selbstverständlich trägt Deutschland ein Risiko durch die Verschuldung der Geschäftsbanken der Eurozone bei ihrer nationalen Zentralbank, das wird aber ebenfalls nicht durch die Target 2 Salden dokumentiert.