Menschen haben ab und zu die Eigenschaft etwas zu empfinden, was über das hinausgeht was sie hören oder erleben. In dieser Hinsicht habe ich das Empfinden die Diskussion über die MMT radikalisiert sich.
Wenn man sich die Evolutions- und Menschheitsgeschichte anschaut, dann erkennt man, dass Meinungs- und Interessenkonflikte ausschließlich bis in unsere heutige Zeit durch Gewalt ausgetragen werden. Ich bin sicher, das ist auch in unseren Genen verankert. Insofern kann der Anspruch auf zivilisierten Diskurs und der Übersteuerung durch Rationalität nichts bringen, er verschlimmert die Sache nur mehr.
Also: Wenn Herr Dr. Dirk Ehnts eine Meinung hat von der er überzeugt ist und dem konsequent und permanent widersprochen wird, dann frustriert das ihn, was Aggressionen bei ihm unweigerlich aufbaut. Diese Aggressionen müssen sich zwingend, nach den Erkenntnissen der Psychologie, entladen. Und zwar durch Aggressionen gegen sich selbst oder gegen andere. Verbale Aggressionen sind da nur ein retardierendes Element (meine Meinung).
Die Einen meinen MMT ist gut, die anderen meinen MMT ist schlecht. Manche sagen MMT geht gar nicht, andere sagen das geht sehr wohl. Die Mehrheit der Bevölkerung versteht gar nicht.
Was ist das für eine Nummer die wir hier abziehen? Was kann wie zu was führen?
Obwohl Ansätze von Demokratie bis weit in die menschliche Vorgeschichte hinein reichen, glaube ich dennoch, dass sie eine vorübergehende Modeerscheinung in der Zivilisationsgeschichte der Menschheit ist. Unsere Zukunft wird also Diktatur heißen, und, so meine Einschätzung, wird sie mit dem Adjektiv "barbarisch" zu kennzeichnen sein.
Ich mag Meinungsfreiheit und unterschiedliche Ansichten, das sollte aber auf einen gemeinsamen Nenner kommen. Heiner Flassbeck ist kein Gott, aber wegen Ihm sind wir alle hier. Ich möchte auch kein Machtwort, aber er sollte sich um eine Fusion der Vorstellungen schon mal bitte etwas mehr bemühen.
ZitatDie Einen meinen MMT ist gut, die anderen meinen MMT ist schlecht. Manche sagen MMT geht gar nicht, andere sagen das geht sehr wohl. Die Mehrheit der Bevölkerung versteht gar nicht.
seit meiner näheren Beschäftigung mit dem Marxismus rechne ich stets damit, dass Leute ein falsches Spiel treiben. Zum Beispiel die Wertform analysieren, während die Notenbank mit Hochzinspolitik Wirtschaftskrisen und Massenarbeitslosigkeit inszeniert, die Krise für unvermeidbar erklären und den Fetischcharakter des Geldes philosophisch und psychologisch eingehender erörtern möchten, während sie das Geld auf gar keinen Fall hinsichtlich der Frage betrachten wollen, ob die Geldpolitik zu kritisieren wäre.
Es gibt also im politischen Alltag auch schweren Verrat von Seiten von Leuten, die auf den ersten Blick Gleichgesinnte oder wenigstens Verbündete zu sein scheinen, aber in Wirklichkeit als fünfte Kolonne und Saboteure für die Gegenseite unterwegs sind. Ich kann also auch Ökonomen nur mein Buch über Marx empfehlen und habe mir die Arbeit damit nicht umsonst gemacht. Die MMT scheint mir jeden Tag mehr so etwas wie der Marxismus zu sein. Der hatte die Aufgabe, mit seinem dummen Geschwätz von Enteignung, Materialismus, Kommunismus, Atheismus etc. alle besseren Schichten der Gesellschaft gegen die Arbeiterbewegung zu mobilisieren, anstatt deren Unterstützung zur Abschaffung der elenden Verhältnisse einzuwerben.
Die MMT hat die Aufgabe, uns vor dem breiten Publikum und jedem nicht ganz verquer denkenden Kopf als einen Haufen von Narren hinzustellen, die durch das Anwerfen der Notenpresse die Wirtschaft kurieren möchten:
Zitat In einem FIAT-Geldsystem ist eine souveräne nationale Regierung von Geldsorgen befreit und braucht nicht länger Steuern zum Zwecke der Beschaffung von Einnahmen erheben, so die unmissverständliche Botschaft.
Wir müssen jeden Artikel eines erklärten Anhängers der MMT nur auf die folgenden Punkte prüfen:
+ erklärt er die Verursachung der Wirtschaftskrisen und der Massenarbeitslosigkeit durch die restriktive Geldpolitik der Notenbanken? + erklärt er, dass der Staat sich im Umfang des von den Privaten im Saldo gewünschten Geldsparens verschulden muss und dass es sonst zu Wirtschaftskrisen kommt, wenn die Privaten Geld sparen wollen und nicht können? + erklärt er, dass es für eine Ökonomie gar keinen Kapitalmangel gibt, zu dessen Überwindung wir sparen sollten und zitiert er dazu Keynes, der das schon längst erkannt hatte?
- oder wird uns da wieder erzählt, dass man den Staat einfach aus der Notenpresse finanzieren könne? - dass beim Gelddrucken durch einen afrikanischen Geldzauber Nettogeld aus dem Nichts entstünde, das niemanden etwas kostet und für das sich niemand verschulden muss? - werden alle Vorurteile der Bürger gegen unverantwortliche Geldverschwendung der Politiker bestätigt, dass man also mit der monetären Staatsfinanzierung jetzt die Griechen, das Weltklima und den Wald retten könnte?
Damit kann man die meisten Veröffentlichungen aus Richtung MMT schon klar als Sabotageakte verstehen und mit der U-Boot-Abwehr beginnen.
Um es noch ganz einfach und deutlich zu formulieren:
Staatliche Budgetrestriktionen ergeben sich daraus, dass der Bürger für das Geld, das der Staat ausgibt, arbeiten muss; sogar dann, wenn er keine Steuern dafür zahlt.
Man mag sich wundern, aber das hat selbst der dümmste Bürger noch kapiert und lässt sich nicht einreden, dass das Geld doch von der Notenbank aus der Druckerpresse käme, also umsonst und in bar sogar zinsfrei wäre und ihn darum nichts kosten täte, man damit doch die Griechen retten, Windrädchen fördern oder CO2 sparen könnte - und was sich interessierte Kreise dann noch so alles vorstellen mögen unter dem Vorwand, dass doch die Konjunktur damit angekurbelt, also Arbeit geschaffen würde. Wenn wir für die Griechen arbeiten oder für die Rettung des Weltklimas und des Waldes, dann bringt die Arbeit dem Menschen halt keine Güter für seine Bedürfnisse. Nur die Ideologen des jeweiligen Themas werden damit befriedigt und können sich ihre moralischen Bedürfnisse erfüllen, die Welt zu retten, auch wenn das alles gar nicht stimmt mit dem Weltklima und beim ökologischen Umbau der Industriegesellschaft nur deren Effizienz vernichtet wird und die Leute danach mehr darben müssen für eine angeblich vor dem menschlichen Konsum gerettete Natur.
Die verquere Argumentation der MMT könnte ihre tiefere Begründung darin haben, dass man hier das Bündnis mit den diversen Ideologen der Weltrettung sucht und den Bürgern halt erzählen möchte, dass zum Beispiel die aufwändigsten Installationen zum CO2-Sparen wirklich nichts kosten würden, weil das Geld dafür doch aus der "monetären Staatsfinanzierung" käme. Dann brauche man sich ja über den Sinn und Zweck der Ausgaben gar keine Gedanken mehr machen und die Politiker können es für jegliche Öko- und sonstige Spinnerei großzügig verplempern.
mir ist leider völlig unklar, was Sie genau an Ehnts Beitrag kritisieren. Genau genommen Psychologiesieren Sie ja nur. Herr Waldner hingegen trägt in fast jedem Beitrag die gleiche Anschuldigung vor: MMT sei ein "Sabotageakt" der Gegenseite. Bis jetzt bleibt er jeden Beleg schuldig. Auch Herr Flassbeck hat leider nicht unbedingt zur Deeskalation und zum gegenseitigen Verständnis beigetragen. In einem Tweet hat er MMT mit einem fragwürdigen Artikel des Guardian und Bitcoin-Fans gleichgesetzt, was von Bill Mitchell natürlich ebenfalls nicht unbeantwortet geblieben ist. Insgesamt sehr enttäuschend, gerade weil Flassbeck selber diese Art der Kommunikation bei Makroskop kritisiert hat. http://bilbo.economicoutlook.net/blog/?p=39132 Ich bin immer noch der Meinung, dass die Gegensätze gering sind und wahrscheinlich auf Sprachlichen Missverständnissen beruhen. Sicher sind die Blog-posts von Mitchell auch nicht leicht zugänglich, aber Psychologisieren, unbelegte Anschuldigungen und Beleidigungen an die Gegenseite via Twitter tragen ganz sicher nicht zu mehr Verständnis bei. Die schwarzen Nullen wirds freuen.
ich kritisiere am Beitrag von Herrn Dr. Ehnts gar nichts und den von mir unterstellten Frust ist auch nur die halbe Geschichte.
Wir hatten in Deutschland mal einen Internetauftritt der Financial Times Deutschland. Man meinte dort, man müsste den Lesern eine breite Palette der Meinungen anbieten. Das führte dazu, dass unter einem Artikel der etwas aussagt, ein Artikel war der genau das Gegenteil behauptete. Eine Auflösung/Abgleich der Meinungen erfolgte nie. Scheinbar hat dies die Leser nicht überzeugt. Die FTD gibt es nicht mehr.
Zu ähnlichem Frust führen die Anfragen bei der Deutschen Bundesbank. Die antworten in der Regel, aber dann kommen Aussagen wie "Oh nä, das macht man in der Eurozone nicht" oder "Das führt zu nichts" aber das "weil" fehlt.
Sie sagen, die Gegensätze sind gering. Ich sage, in zentralen Punkten der MMT liegt keine Konsistenz der Aussagen vor.
MMT beschreibt das praktizierte Geldsystem. Der Betrug Zahler-Mythos verankert in der Verfassung wird nicht erwähnt, weil die geistige Rebellion der Bevölkerung nicht ausbleiben kann. Es sei denn man bleibt Obrigkeitshörig (Betreute Bildung)?
Herr Prof. Dirk Ehnts beschreibt ebenfalls die gelebte Praxis! Wenn man bereit ist das Wissen aus der betreuten Bildung aus dem Denkapparat zu eliminieren haben die noch vorhandenen Synapsen eine Chance sich frei zu entwickeln.
Wer die Rückfluss - Abwicklung der zugeordneten Staatsquote (Steuern) und Soziales über das Erwerbseinkommen als richtig erachtet und dabei die Mär von fehlendem Geld glaubt, unterstützt die Einfältigkeit der Ökonomen, Regierenden und Medien. Diesen Stuss hat Herr Mackenroth mit seiner These wonach das Volkseinkommen im Erwerbeinkommen abgebildet sei, gelehrt und die Neoliberalen und Regierende sind bis heute davon überzeugt. Diese These kann nur mit Gehirnwäsche funktionieren, weil sie nicht im Einklang mit dem Geldsystem in seiner Auswirkung in der arbeitsgeteilten Wirtschaft steht. Dabei geht Herr Mackenroth richtig davon aus, dass die bestehende und erhöhte Geldmenge im Umlageverfahren die gleichen Auswirkungen haben. Er erwähnt aber mit keinem Wort, die Abweichungen zu Arbeitsplätzen, Gewinne und Ersparnisse. Nur mehr Geld ergibt mehr Geld (Gewinn)! Der Gewinn der Unternehmen fliesst nicht in die Sozialsysteme! Dabei ist die Wirtschaft für die Volumenbildung der Monatsrente verantwortlich. Nachher zirkuliert sie im Umlageverfahren!
Herr Progressor; Darf ich Sie um Aufklärung bitten, wie begegnen Sie bezüglich Kaufkraft der sich abzeichnenden der Zunahme der Automatisierung und Erwerbslosigkeit? Achtung Helikoptergeld = falscher Begriff = Richtig Ersatzleistung für Innovation.
Er beschreibt, wie ich es seit einigen Jahren auch tue, die Auswirkung der aus dem Nichts geschöpften
Zahlungsmittel sind gut besicherte Forderungen. Natürlich kann eine an Unternachfrage leidende Volkswirtschaft jederzeit für ihre Wirtschafter bestätigen, dass diese gern mehr verkaufen würden. Japan macht dies n.m.E. recht perfekt. In dem Moment, in dem man Staatsverschuldung einfach als durch die Guthabensünder gegeben hinnimmt, die Notenbank dieses Horterhobby zinslos finanziert, ist doch fast alles gut. Ilse Kling von der Lindenstraße hatte den passenden Spruch: "Wenn's schie macht". Ein Nichtthema, es sein denn ein Volk von ökonomischen Vollpfosten macht das genaue Gegenteil und ein Megaproblem mit grundgesetzlich verordnetem ökonomischen Suizid daraus.
Bei ihrem Satz: "Zahlungsmittel sind gut besicherte Forderungen." würde mich echt interessieren, was Sie damit meinen. Besichert mit was und Forderung auf was.
ist das realwirtschaftliche Leistungsangebot des Schuldners, dessen Leistungspflicht im Geldsystem von unten nach oben übertragbar gemacht wird.
Bei der Arbeitsteilung (also in der Realität) vergeht Zeit bei der Wertschöpfung, ganz im Gegensatz zu der fiktiven Tauschwirtschaft mit Überschusstausch, welche an Universitäten gelehrt wird. Deshalb ist das Geldsystem in der Realität eben auch kein "Überschuss-Tauschmittel-System" mit einem knappen Geldding von Oben (Notenbank) sondern eine Schulden-Übertragungs und Besicherungssystem mit einer Schuld von unten. In der arbeitsteiligen Realität stammt jedes ordentliche* Einkommen aus Geldvermögensabbau eines Dritten. Deshalb steht der Geldvermögensabbau (also die verschuldung) am Anfang des Wirtschaftens, und die Aufgabe des Bankensystems ist es , diese Leistungsschuld übertragbar zu machen. Früher war dies auch der Handelswechsel, welcher ein einfacheres Bild für die oft so heiß diskutierte Zahlungsmittelschöpfung schafft. Banken machen bei Kreditvergabe aus einer Forderung gegen einen "unbekannten" Kreditnehmer eine Forderung gegen sich selbst. Zentralbanken machen diese Forderung durch ähnliche Mithaftung zwischen den Banken übertragbar. Dies macht die Forderungen jeweils in einem bestimmten Nutzerkreis übertragbar.
ordentliche Einkommen = nicht aus aus Bewertungsveränderungen von Sachvermögen
Ich wäre ja schon an ihrer persönlichen Auffassung über geldtheoretische Zusammenhänge interessiert, um jedoch erst einmal terminologische Klarheit zu schaffen, bitte ich Sie zunächst um eine Beantwortung meiner Frage, mit was ihrer Meinung nach Zahlungsmittel besichert sind und auf was oder gegen wen sie eine Forderung darstellen.
Und wenn Sie von "Zahlungsmittel" sprechen, meinen Sie damit Zentralbankgeld oder andere Formen von "Geld" und kann man mit Letzteren auch schuldbefreiend eine Geldschuld bezahlen?
Und erklären Sie mir doch bitte, wie eine Bank bei der Vergabe eines Kredits die Forderung gegen einen "unbekannten" Kreditnehmer zu einer Forderung gegen sich selbst macht. Haben Sie Forderungen gegen Unbekannte? Wie geht das? Oder hab' ich da was versäumt?
Klar, der Kreditnehmer hat aus Vertrag eine Forderung gegen die Bank auf die Auszahlung von Zentralbankgeld. Oder er kann sie auch anweisen, Sichtforderungen auf die Gläubigerbank G zu übertragen. Und der Kreditnehmer, hat im Gegenzug eine Verbindlichkeit gegenüber der Bank, seine Kreditschuld peu à peu abzuzahlen. Wo sehen Sie hier, dass die Bank aus der Forderung gegen den Kreditnehmer eine Forderung gegen sich selbst macht. Wäre das nicht eine Forderung zuviel. Und was sollte die Bank den gegen sich selbst fordern? Und wer ist der "unbekannte Kreditnehmer"?
Die Frage was das Geforderte ist, hatte ich beantwortet. Reale Leistung von Kreditnehmern und Steuerzahlern. Welche diese einfach erbringen müssen, um zum Termin zu tilgen. Man muss natürlich nicht fordern, die Leistung wird einem an jeder Ecke aufgedrängelt. Man ist ja als Halter der Guthaben in einer tollen Position, Schulden können nur getilgt werden werden, wenn der Gläubiger beim Schuldner kauft. Der Schuldner muss verkaufen, aber der Gläubiger muss nicht kaufen. .
Zahlungsmittel sind Hilfskonstrukte im System der Abrechnung , man sollte sich von diesen Hilfskonstrukten nicht den Blick auf das eigentliche System verstellen lassen. Ich hatte das Beispiel Wechsel genannt, da schreibt ein mit seinem Vermögen Mithaftender quer und schon wird aus einer Schuld ein Zahlungsmittel. Und bei der Bank ist es identisch, sie nimmt bei der Kreditvergabe eine Forderung /Leistungsschuld eines Kreditnehmer auf die Aktivseite und bucht passiv eine Forderung gegen sich selbst ein. Und damit haftet sie mit ihrem Eigenkapital und den staatlichen und privaten Sicherungssystemen für diese Forderung. Von einer Nichtbank wird eine Forderung gegen eine Bank regelmäßig als Zahlungsmittel akzeptiert. Banken möchten dagegen Forderungen gegen die Zentralbank als Zahlungsmittel. Und dort läuft es dann ähnlich, die Zentralbank beleiht oder kauft andere Forderungsbestände der Geschäftsbank an und bucht eine Forderung gegen sich selbst ein. Für die Zentralbank haftet der ganze Staat und damit ist dieses Zahlungsmittel dann universell.
Zahlungsmittel sind nur zu definieren, in dem man einen Nutzerkreis definiert. Wechsel nimmt heute kaum noch jemand an und mit Geschäftsbanken-Zahlungsmittel können Banken keine Salden ausgleichen. Trotzdem sind Wechsel Zahlungsmittel, nur nicht für jeden , sondern nur für den Nutzerkeis, welchem die Besicherung genügt.
Es tut mir leid, Herr Buschbeck, das, was Sie zu meiner Fragestellung referieren, überzeugt nicht. Es geht nicht um das Geforderte, sondern um ihre Feststellung: das Zahlungsmittel selbst sei die Forderung. Reale Leistungen von Kreditnehmern sind aber nicht einfach nur Forderungen. Ein Vertrag setzt sich immer aus einer zweistufigen Vertrags-Konstruktion zusammen. Was deutlich macht, dass ohne das Verpflichtungsgeschäft aus § 433 BGB ff. es erst gar kein Erfüllungsgeschäft nach § 929 BGB ff. geben kann. Eine Verpflichtung ergibt sich aus einer Schuld wogegen eine Erfüllung sich auf eine zu liefernde Sache bezieht. Insoweit begründet Geld selbst noch keine irgendwie geartete Forderung. Wäre Geld eine Forderung, wäre mit dem Geldbesitz allein bereits eine schuldrechtiche Leistung verbunden. Das ist aber juristisch unhaltbar. Die Vermutung Geld sei eine Forderung, vermischt eine phänomenologisch hergeleitete Erfahrung mit einem juristisch wie wirtschaftstheoretisch völlig konträr fundierten Sachverhalt. Geld ist ein Schuldentilgumgsmittel einer Geldschuld, mehr nicht. Und dass Schuldner motiviert sind das Schuldentilgungsmittel einen Überschuss der Erträge über die Kosten zu erzielen, enthält keineswegs einen Automatismus, der uns dazu berechtigt Geld oder irgendein Zahlungsmittel sei eine Forderung auf etwas.
Ihr Beispiel mit dem Wechsel ist ebenso schief, es macht nämlich die Schuld nicht zum gesetzlichen Zahlungsmittel, auch wenn das immer wieder behauptet wird. Ein Wechsel ist nicht Erfüllungsgegenstand einer Geldschuld, sondern eine Forderung darauf. Bei seiner Einlösung muss in Zentralbankgeld gezahlt werden. Auch ihr Hinweis: Und bei der Bank...[ ]...bucht passiv eine Forderung gegen sich selbst ein. ergibt doch gar keinen Sinn, da eine Bank, sofern es sich nicht um eine Notenbank handelt, keine Forderung auf Zentralbankgeld gegen sich selbst buchen kann. Ebenso ist bei der Zentralbank die Einbuchung des gelieferten Bargeldes auf der Passivseite ein Merkposten und keine Forderung gegen sich selbst.
Selbst ihre Behauptung: Für die Zentralbank haftet der ganze Staat ist abwegig. Es gibt für den Staat Bund weder eine Anstaltslast noch eine Gewährträgerhaftung für seine Zentralbank (BuBa).
einzelwirtschaftlich - > Banken brauchen Einlage vor kredit gesamtwirtschaftlich -> alle Einlagen entstehen aus Kredit
Deshalb ist es wenig hilfreich, für gesamtwirtschaftliche Zusammenhänge auf einzelwirtschaftliche Bilder abzustellen. Sie mögen mit der juristischen Sicht für den einzelwirtschaftlichen Zusammenhang recht haben, dies belegt doch aber gerade, dass für den gesamtwirtschaftlichen Zusammenhang das genaue gegenteil richtig ist. :-)
Fakt ist, dass ich meinen Wechsel als Verbindlichkeit buchen würde, eine (Zentral)Bank ein von ihr erzeugtes Zahlungsmittel auf der Passivseite - also als Verbindlichkeit bucht. Und was des einen Verbindlichkeit, ist nun mal des anderen Forderung. Das "Gefordete" nach meiner Definition verstehen kann man aber zugeben nur, wenn man gesamtwirtschaftlich denken kann und WILL!
nachtrag, und abwegig ist es natürlich im Sinne der Realitätswahrnehmung, die staatliche Bankenhaftung zu leugnen, die haben wir doch mittlerweile DE FACTO sogar auf der Ebene der Geschäftsbanken
und natürlich habe ich auch nicht behauptet, dass ein Wechsel gesetzliches Zahlungsmittel wäre (auch so eine praxisferne juristische Definition, nachdem man weder Steuern noch GEZ damit zahlen kann)
glauben Sie, es ist hilfreich, wenn Sie mir unterstellen, ich würde bei meinen Erläuterungen auf mikroökonomische Erklärungsmuster setzen, zumal dieser Vorwurf in keinster Weise zutrifft und Sie diesen auch keineswegs sachgerecht motivieren. Sie ergehen sich vielmehr weitschweifig auf Nebengleise und verweisen auf noch weitschweifigere Links. Meine schlichte Frage an Sie war: Bei ihrem Satz: "Zahlungsmittel sind gut besicherte Forderungen." würde mich echt interessieren, was Sie damit meinen. Besichert mit was und Forderung auf was.
Das ist eine sehr klare Fragestellung, auf die Sie bis dato noch nicht geantwortet haben. Insoweit tragen Sie auch mit ihren Beispielen: einzelwirtschaftlich versus gesamtwirtschaftlich Eulen nach Athen, denn diese erklären in der Sachfrage nichts. Ebenso ist ihr Bemühen, meine geldtheoretische Aussage, Kreditverträge bestünden aus Forderungen und Verbindlichkeiten, als einzelwirtschaftlichen Zusammenhang abzutun, als kategorialer Fehlgriff abwegig. Das Schuld- und Sachenrecht ist eindeutig juristischer Natur und originärer Teil einer einzel- und gesamtwirtschaftlichen Betrachtung. Wenn Sie das anders sehen, dann behaupten Sie bitte nicht nur, wo Sie beweisen müssten.
...eine (Zentral)Bank ein von ihr erzeugtes Zahlungsmittel auf der Passivseite - also als Verbindlichkeit bucht. Und was des einen Verbindlichkeit, ist nun mal des anderen Forderung.
Wenn die Zentralbank Bargeld emittiert und an eine Geschäftsbank ausgereicht hat und sie diesen Ausgang auf der Passivseite als Merkposten Bargeldumlauf ausweist, wie und auf welcher Rechtsgrundlage könnte die Geschäftsbank etwas fordern, was sie bereits hat? Die Forderung ist doch durch die sachenrechtliche Übergabe von Banknoten erfolgt. Ich denke ein bisschen Logik muss schon sein.
Das "Gefordete" nach meiner Definition verstehen kann man aber zugeben nur, wenn man gesamtwirtschaftlich denken kann und WILL!
Ich denke ihre Definition wäre nur dann relevant, wenn sie mit Tatsachen übereinstimmen würde. Was eben nicht der Fall ist. Bei einem Geschäftsbankkredit ist das Geforderte Bargeld oder das Recht durch Anweisung dieses auf andere zu übertragen. Bei der Übertragung von Bargeld durch die Zentralbank löst sich die Forderung gegen die Zentralbank, da der Goldstandard längst Geschichte ist, in Luft auf. Wenn Sie das anders sehen, dann erklären Sie uns doch bitte hier und jetzt, welchen Anspruch schuldenrechtlicher Natur eine Bank oder eine Person aus dem Eigentum einer Banknote hat. Meinetwegen aus betriebs- oder volkswirtschaftlicher Sicht, aber bitte konsistent kurz und knackig, ohne Ausschweifungen.
...und abwegig ist es natürlich im Sinne der Realitätswahrnehmung, die staatliche Bankenhaftung zu leugnen, die haben wir doch mittlerweile DE FACTO sogar auf der Ebene der Geschäftsbanken
Sie sind in ihrer Begriffswahl ziemlich unpräzise. Bankenhaftung ist nicht das, was Sie oben behauptet haben, nämlich: Für die Zentralbank haftet der ganze Staat... Bankenhaftungen gibt es innerhalb der EU als sogenannte Einlagensicherung (begrenzt auf 100.000.- €). Und wenn Geschäftsbanken gerettet werden, dann ist das kein MUSS, sondern eine politische Entscheidung, die man nach Sachlage sehr unterschiedlich bewerten kann. Oft geschieht die Rekapitalisierung durch die nationalen Zentralbanken, was das unqualifizierte Gerede in den Medien, von der Haftung des Steuerzahlers, ad absurdum führt.
>>Das "Gefordete" nach meiner Definition verstehen kann man aber zugeben nur, wenn man gesamtwirtschaftlich denken kann und WILL!
> ich denke ihre Definition wäre nur dann relevant, wenn sie mit Tatsachen übereinstimmen würde. Was eben nicht der Fall ist. Bei einem Geschäftsbankkredit ist das Geforderte Bargeld oder das Recht durch Anweisung dieses auf andere zu übertragen.
Was zu beweisen war, sie bringen die absolut korrekte einzelwirtschaftliche Sicht. :-)
>> "Merkposten Bargeldumlauf" ausweist,
auf der Passivseite einer Bilanz stehen Eigenkapital und Verbindlichkeiten - Sie machen aus Verbindlichkeiten Merkposten und schon verschwinden natürlich auch meine Forderungen. Sie können natürlich definieren, was sie lustig sind, so wie ich auch. Ganz offensichtlich wird das Geldsystem aber benötigt, weil man Ansprüche oder Leistungsschulden in diesem System GESAMTWIRTSCHAFTLICH übertragbar machen muss. Wenn sie den Sinn des Systems jetzt wegdefinieren wollen, darf man nach dem Sinn der Übung fragen.
Und ja, man kann bei der Zentralbank einzelwirtschaftlich nichts fordern, weil sie ein gesamtwirtschaftliches Hilfskonstrukt zur Übertragung der Leistungsschulden viel weiter unten ist. In einem Gedankenexperiment kann man das Bargeld übrigens komplett abschaffen, und das System funktioniert mit noch weiter eingeschränkter Freiheit trotzdem genauso. Da man dies zur Einführung negatiiver Nominalzinsen wohl eh irgendwann machen wird* , ist spätestens dann belegt, dass das Spiel nicht um irgendwelche "Banknoten/Gelddinger " geht.